Die persönliche Freiheit grenzt an der Solidarität mit den anderen.
Was aber ist Solidarität?
Was ist Solidarität und wie wird der Begriff heute gebraucht?
Gerade weil der Begriff der Solidarität bei der #Legitimation etwa von Coronamaßnahmen offenbar eine zentrale Rolle zu spielen scheint, ist eine öffentliche Diskussion dieses Begriffs vielleicht von Bedeutung?
Im Folgendem möchte ich dazu gerne einen interessanten Facebook-Dislussion-Beitrag von Anfang November 2021 zur Diskussion stellen:
Gleich kommt die Antwort auf meinen Facebook-Post: Der Krieg gegen einen unsichtbaren Feind wurde durch eine vermeintlich „linke Solidaritätsmoral“ legitimiert und eine Mehrheit der linken haben dabei aktiv mitgewirkt! Die linke und die Solidarität
Tanja Mark Verfasser/in, Moderator Benno Klissenb
„Das ist den meisten Linken vermutlich nicht bewusst. Solidarität ist ein starkes und eigentlich auch ein sehr gutes Motiv. Das hier das Wort Solidarität für Zwang und Unterdrückung missbraucht wird, ist auch klar, aber das fällt nicht sofort auf. Übrigens ist der Volksverpetzer alles mögliche aber ganz sicher nicht links sondern rechts. Auch wenn er sich gegen die AFD stellt.
Die Forderung und die Erwartung an andere Gruppen oder Personen, sich selbst zu opfern zum Vorteil der oder des einzelnen Anspruchstellenden, ist purer Egoismus und hat mit Solidarität Null Komma Null zu tun.
Das Wort Solidarität wird seit Monaten für Anspruchsdenken und puren Egoismus missbraucht.
Der Ansatz, die Gesellschaft als Solidargemeinschaft zu betrachten, ist immer sowohl gerecht als auch pragmatisch und opfert nicht Teile der Gesellschaft für einen anderen privilegierten oder auch mächtigeren Teil der Gesellschaft.
Solidarität geht auf lateinisch solidus = fest, unerschütterlich, gediegen zurück; gediegen seinerseits auf gedeihen. Was solide ist, steht auf festem Boden. Daher ist es in der Lage, Widrigem zu trotzen und gedeiht. Altruistisches Denken ist im Grundsatz solidarisch. Es dient der wechselseitigen Stabilität der Beteiligten. Es ist zugleich symbiotisch (griechisch syn [συν] = zusammen und bios [βιος] = Leben). Zusammenzuleben heißt, das Wohl anderer mitzubedenken. Wer das nicht tut, lebt neben dem anderen, aber nicht mit ihm.
Während sich die Gesellschaft bis zu den 70er Jahren vor allem um eine Erweiterung von Persönlichkeitsrechten bemühte, ist sie danach dazu übergegangen, Ansprüche auszuweiten.
Dabei übersieht sie, dass jeder Anspruch eine Kehrseite hat: die Entrechtung derer, denen gegenüber der Anspruch erhoben wird.
Die wechselseitige Anerkennung von Rechten war ein solidarischer Akt.
Die Zuweisung anspruchserfüllender Pflichten ist ein konkurrierender Akt und hat mit Solidarität absolut nichts mehr zu tun.
Sprich es geht derzeit nicht um das linke Prinzip der Solidarität sondern um das rechte Prinzip der absoluten Loyalität.
Loyalität bedeutet, im Interesse eines höheren Zieles, die Werte (und Ideologie) des Anderen zu teilen und zu vertreten bzw. sich dem zu unterwerfen und gegebenenfalls auch zu opfern. Loyalität zeigt sich im Verhalten gegenüber demjenigen, dem man loyal verbunden ist durch belangloser Gefolgschaft.“
„Ist objektiv trotzdem mit Einschränkung verbunden.“
Tanja Mark Verfasserin Moderator zu Petra Montag
„Nein wie kommen Sie darauf? Ich verschenke meine Hilfe, die sicher mit Aufwand verbunden ist, aber nicht mit Einschränkungen.“
Ist das Solidarität: Ist es solidarisch, wenn Teile der Gesellschaft zur Vermeidung von Krankheitsrisiken
– Kinder in der Schule zB dazu verpflichten, Maske zu tragen – anstatt gezielt die vulnerablen Gruppen zu schützen?
– SchülerInnen dazu verpflichtet werden, sich vor den Augen von Lehrpersonal und Mitschülerinnen regelmäßig testen lassen zu müssen?
– Impfunwilige durch 2-G-Regeln von sozialer Teilhabe und politischer Mitwirkung abgeschnitten werden – obwohl die Infektionsherde gleichermaßen von Geimpften ausgehen?
Tanja Mark Verfasser/in Moderator Benno Klissenb
„Solidarität ist nie Pflicht sondern etwas, was man empfindet und anderen gibt. Loyalität ist Plicht.
Loyalität, dessen Wurzeln auf das lateinische Wort lex = „Gesetz, Vorschrift, Gebot, Vertrag, Bedingung“ zurückgehen, s. a. legal „dem Gesetz entsprechend“) bezeichnet (in Abgrenzung zu Treue, Unterwerfung oder Gehorsam) die auf gemeinsamen moralischen Maximen basierende innere Verbundenheit und deren Ausdruck im Verhalten gegenüber einer Person, Gruppe. Loyalität bedeutet, im Interesse eines gemeinsamen höheren Zieles, die Werte (und Ideologie) des Anderen – dem man sich verpflichtet hat – zu teilen und zu vertreten bzw. diese auch dann zu vertreten, wenn man sie nicht vollumfänglich teilt, solange dies der Bewahrung des gemeinsam vertretenen höheren Zieles dient. Das Ausmaß der geforderten Loyalität hängt von den Erwartungen ab, die für die jeweilige Beziehung konstitutiv sind. Die Loyalitätserwartungen erstrecken sich auf äußere Handlungen, aber auch auf innere Einstellungen. Strittig ist, ob Loyalitäten genuine Pflichten sind. Solidarität bedeutet, sich freiwillig gegenseitig Hilfe und Unterstützung zu gewähren.“
Herzlichst Dank Tanja Mark für die fundierten Begriffsanalysen und die daraus resultierende entlarvende Ideologiekritik.
Gibt es noch Einwände, Kritik, Korrektur etc? Wir freuen uns auf Eure Meinung und Argumentation. Wir respektieren und tolerieren andere Meinung und fühlen uns einzig dem besseren Argument verpflichtet.
Meine Solidarität gilt den Erkrankten, als auch den Kindern, Jugendlichen und Studierenden, Kleinunternehmer/innen und dem Pflege- und Klinikpersonal!
Hier ein weiteres aktuelles Video: https://www.facebook.com/1517949938/posts/10221116820259633/
Zur Situation in den Intensivkliniken: https://youtu.be/dx1XnHRFJq8