Das Wesen der Menschlichkeit, des Humanismus ist Liebe, Empathie und Achtsamkeit gegenüber sich selbst, gegenüber Natur, Mensch und Tier und ist solcherart irgendwie mit dem Göttlichen verbunden. (1.7.25)
Düsseldorf, 11 August 2024:
Nachdem es Ulrike Guérot, Gabriele Krone-Schmalz, Daniele Ganser, Gunnar Kaiser, Susan Neiman und viele viele andere bereits in der Coronazeit durchdacht und vorgemacht haben, hat nun auch Richard David Precht die universalistisch-humanistische Wende vollzogen, und – wie Precht-typisch etwas naiv-optimistisch:
Das „Jahrhundert der Toleranz„
ausgerufen❣️
Die „Humanistische Wende“ ist die Rückbesinnung auf die in unserer Verfassung verankerten Menschenwürde, die uns allen eben unabhängig von (unserer Identifikation mit) Geschlecht, Hautfarbe, Zugehörigkeit zu einer religiösen, ethnischen, medizinisch- eugenischen Gemeinschaft etc zukommt.
Die humanistische Wende ist der Übergang VON der Identifikation des Menschen mit Rasse, Nation, Geschlechtsrolle, äußeren Merkmalen, Religion, Opferzugehörigkeit
HIN zur (Identifikation mit bzw) allgemeinen Anerkennung der „unveräußerlichen“, „untrennbaren“ und eben nicht zuletzt „universellen“ Menschenrechten.
Die Menschenwürde besagt in erster Linie, dass wir uns gegenseitig
„zunächst und vorerst“, das heißt „apriori“ als Menschen
mit den gleichen Rechten anerkennen und respektieren mögen – eben bevor wir uns identifizieren mit Gemeinschaft, „Volk“, Nation, Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, dem „guten Wertewesten“ usw usf…
Das heißt wir gehören alle zur gleichen Menschheitsfamilie (die Wiege der Menschheit liegt in Afrika) und das erfordert wechselseitig Toleranz…
https://www.penguin.de/buecher/richard-david-precht-das-jahrhundert-der-toleranz/buch/9783442316076
Gespräche mit Precht (Quellen): https://www.youtube.com/live/6nuPVOKfq18?si=iEV5_OAYLPnwBqAa
Auch wenn ich mich während der Coronazeit oft über Precht geärgert habe, kann ich das Buch nur empfehlen – es räumt auf mit dem sogenannten „guten Wertewesten“ und ist ein Plädoyer für eine echte, am universalistischen Humanismus orientierte wertegeleitete Außenpolitik❣️
Ardennen am 7.8.2024 zum Thema Identitätsphilosophie:
Die in unserer Verfassung als Grundrechte verankerten Menschenrechte gelten als „unveräußerlich“, „untrennbar“ und „universell“ und somit auch für alle Minderheiten, wie Andersorientierte, Andersfühlende und Andersdenkende.
Die Menschenwürde besagt in erster Linie, dass wir uns gegenseitig
als Menschen
mit den gleichen Rechten anerkennen und respektieren mögen – unabhängig zB von Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Herkunft, Religion und Zugehörigkeit etc.
Die Identifikation mit Nation, Rasse, Weltbild, Geschlecht, Opfergemeinschaft, Religion etc führt dagegen nicht selten zu einer Aufwertung der eigenen Identität stiftenden Bezugsgruppe – einschließlich einer Abwertung anderer gesellschaftlicher Identitätsformen.
Eine demokratische, multikulturelle, offene Gesellschaft respektiert und duldet die Vielfalt zB religiöser und sexueller Identitäten und fordert aber zugleich Toleranz und Achtung der Menschenwürde untereinander.
Während die Identifikation zB mit Geschlecht, sexueller Neigung, Religion, ethnischer Zugehörigkeit etc die Gesellschaft polarisiert und
tendenziell zertrennt und spaltet, sind es die universellen Menschenrechte, die uns wieder vereinigen – als gleichberechtigte Mitglieder der Menschheitsfamilie.
Die Emanzipation des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit hat die Menschenrechte als epochale Errungenschaft erkämpft und die Emanzipation des Menschen ist und bleibt eine stete Aufgabe der Demokratie.
Emanzipationsbewertungen aber, die sich allzu sehr mit ihrer Opferrolle, mit sexueller Orientierung, Geschlecht, Nation, Religion und Ethnie indentifizieten verfolgen somit partikulare Interessen und tragen paradoxerweise so eher zur Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft bei.
Indem sie die spezifischen Partikularinteressen ihrer Bezugsgruppe einfordern, mit der sie sich identifizieren, werten sie tendenziell die Interessen der anderen ab und sind somit gerade nicht an universelle Menschenrechte, sondern an Sonderrechte bzw Ansprüche ihrer Identitätsgruppe orientiert – was dann genau genommen nicht
universalistisch- links, sondern
partikularistisch- rechts ist.
In einer demokratischen, kapitalistischen Konsumgesellschaft partikularer Interessen ist die Würde des Menschen stetes zu verteidigen und die Erneuerung der Demokratie eine stete Aufgabe.
Das Gegenteil von Toleranz, die sich durchgängig auf universelle Menschenrechte gründet, ist die systematische Konstruktion von Angst und Feindbildern. https://bio-digital-kapitalismus.de/links-rechts/feindbild-als-instrument-der-manipulation/
„woke ist nicht links“
https://www.swr.de/swr2/literatur/susan-neiman-links-ist-nicht-woke-100.html
Richard David Precht im Gespräch mit der jüdischen Philosophin zum Thema „wokeness“:
https://youtu.be/y3arwjTtvK4?si=KzOGcPJUW4PxKiRH
6.7.2025:
Linke Positionen zeichnen sich idR dadurch aus, dass sie die „Gleichberechtigung“ aller Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Zugehörigkeit, Geschlecht und Herkunft etc betonen.
Diesem typisch linken „Universalismus der Menschenrechte“ (wir gehören alle zur gleichen Menschheitsfamilie) setzen rechtsextremistische Ideologieen Nationalismus, Separatismus und Rassismus entgegen: die eigene Identitätsgruppe, (eugen.Impf-) Gemeinschaft, Volk, Nation oder Rasse wird aufgewertet und die anderen (der Feind) bis hin zur Entmenschlichung herabgesetzt und zum Sündenbock stigmatisiert.
https://bio-digital-kapitalismus.de/links-rechts/feindbild-als-instrument-der-manipulation/